Die Heimat der Roma ist ihre Sprache Orte der Rückkehr

Kapitel 11Der Romano Than Floridsdorf


Sehr geehrte Damen und Herren!

In den frühen 1920er-Jahren siedelten sich Lovara-Roma aus Ungarn auf dem Gebiet des heutigen Floridsdorf an. Es war ein weitgehend unberührter Landstrich am Ufer der Alten Donau, genannt Mühlschüttel, der den Roma angenehme Lebensbedingungen bot.

Hier entstanden echte Romane Thana. Es waren die Gehöfte der verschiedenen Großfamilien, die Plätze stolzer Familienoberhäupter. Auf diesen Besitztümern wohnten, so wie es bei den Roma Tradition war, immer mehrere Generationen zusammen. Und es waren immer viele Gäste da.

Die meisten dieser Familien waren Pferdehändler und nach dem Zweiten Weltkrieg begannen sie, bedingt durch den Siegeszug des Automobils, mit dem Handel von Stoffen und Teppichen.

Ich präsentiere Ihnen Fotos, Namen und Adressen dieser Familien. Ich erzähle Ihnen von der Tradition dieser großartigen Menschen, von Männern und Frauen, die brav ihren Berufen nachgegangen sind und die auch der Holocaust nicht aus dieser Welt vertreiben konnte.

(Die Objekte zu diesem Rückblick wurden aus privatem Material, Fotos und aufgrund von Erzählungen der noch lebenden Familienmitglieder zusammengestellt.)

Mit freundlichen Grüßen,
Willi Sylvester Horvath

Familie Nitsch in der Franklinstraße 40, 1951/52 V. l. n. r. hinten: unbekannt, Murli, Chumbi, Onkel Guca, Tante Moni, Fritz Vorne: Gitzi, Resi, Wezo, Sonja
Familie Nitsch in der Franklinstraße 40, 1951/52 V. l. n. r. hinten: unbekannt, Murli, Chumbi, Onkel Guca, Tante Moni, Fritz Vorne: Gitzi, Resi, Wezo, Sonja

Familie Florian, Wien

Florian »Seske« und Maria »Mitzi« Nitsch in der Franklinstraße 40, um 1952
SW-Fotografie, 13,7×8,7cm Florian »Seske« und Maria »Mitzi« Nitsch in der Franklinstraße 40, um 1952

Familie Florian, Wien

Johann »Goka« Nitsch mit Pferd im Hof der Franklinstraße 40, um 1952
SW-Fotografie Johann »Goka« Nitsch mit Pferd im Hof der Franklinstraße 40, um 1952

Familie Florian, Wien