Kapitel 18Hallo, wo samma denn da
Reinigungskräfte in Wiener Krankenhäusern
Beitrag von Rabie Perić und Žaklina Radosavljević
Im Zuge der Gastarbeiterwanderung kamen seit den 1960er-Jahren viele Menschen u.a. aus Serbien und der Türkei nach Österreich. Einige Frauen waren in Wiener Krankenhäusern als Reinigungskräfte tätig, darunter etliche Romnja mit serbischer Staatsbürgerschaft.
Die drei interviewten Romnja waren grundsätzlich mit ihrer Arbeit sehr zufrieden, berichten über gute Kontakte zu ihren KollegInnen, deklarierten sich jedoch aus Angst vor Diskriminierungen an ihrem Arbeitsplatz nicht als Roma. Und tatsächlich gab es rassistische und antiziganistische Ressentiments, wenn etwa Angehörige von Roma-PatientInnen zu Besuch kamen. Das wurde vom Personal nicht selten auf »gut wienerisch« mit »Hallo, wo samma denn da?« kommentiert.
Es gibt also einen Widerspruch zwischen dem Klischee, wonach Roma »dreckig, faul und betrügerisch« sind und der Realität, nämlich, dass es viele gibt, die seit Jahrzehnten für die Sauberhaltung in Krankenhäusern zuständig sind und dort vertrauliche Aufgaben übernehmen.